Statue

Funde und Bilder

Die Funde in Bratananium sind nach Grabungen zusammengefaßt in derzeit etwa 420 Kisten aufbewahrt. Eine spezielle Datenbank erlaubt es, Fundgruppen wie Keramik, Terra sigillata, Glas usw. in den Kisten zu finden.

(Klein-)Funde in Bratananium

Spektakuläre Funde wurden schon in der Anfangszeit der Grabungen gemacht. So kam 1930 ein Lagerraum eines Keramikhändlers zum Vorschein, in dem ca. 40 ganze und mehr als 200 zerbrochene Tonkrüge geborgen werden konnten.(Abb. 1) 1947 entdeckte man unweit dieser Stelle ein Terra sigillata- Lager, aus dem über 5000 Scherben ans Tageslicht kamen. Bei jeder weiteren Grabung werden Keramik- und Terra sigillata-Reste, Tierknochen, Metallteile usw. gefunden.

Abb. 1  die Krüge aus dem 1930 gefundenen Tonkruglager am Reismühlerweg

 Terra sigillata (TS) und Glas
Bei der in Bratananium gefundenen Keramik hat Terra sigillata einen Anteil von weniger als 20 Prozent. Aufgrund des soeben genannten Lagers mit Terra sigillata hat Gauting bzw. Bratananium trotzdem einen guten Namen in der Fachwelt. Die Funde wurden von Norbert und Irmingard Walke ausgewertet und publiziert und gelten als zuverlässige Referenz für andere Wissenschaftler. Die Auswertung ergab, daß dieses feine Tafelgeschirr  aus Mittel-Gallien (Lezoux, Banassac, La Graufesenque) und aus Ost-Gallien (Rheinzabern) importiert wurde; aber auch aus raetischen Produktionsstätten stammen diverse Fundstücke. In den späteren Grabungen wurden regelmäßig weitere Terra sigillata Scherben gefunden, die bei der jeweiligen Datierung der Fundsituation helfen. Glas hoher Qualität kam aus Köln und Oberitalien.

2. Münzen und Schmuck
Münzen sind ein entscheidendes Hilfsmittel zur Datierung von Befunden. Man sollte sich vor Augen halten, daß zur Zeit der Römer reichsweit ein einheitliches Münzsystem galt, das auch überall angenommen wurde. In Gauting wurden etwa 460 Münzen gefunden; sie reichen von der Republik (40 v. Chr.) bis zu Valentinian (ca. 370 n.Chr.) . Ähnlich wie mit den Münzen verhält es sich mit den Gewandspangen (Fibeln), die aufgrund ihrer Formänderungen und bekannten Herstellungsbereiche helfen, Fundsituationen einzuordnen und zu datieren.

3. Metall und Werkzeug
Es wurde eine große Anzahl metallischer Gegenstände, insbesondere aus Eisen gefunden.  Den mengenmäßig größten Anteil bilden geschmiedete Nägel, die zu Hunderten zu finden sind. Ein Großteil davon stammt wohl von den Holzbauten, die im Laufe der Jahrhunderte verrottet sind. Darüber hinaus wurden Messer, Zangen, Schreibgriffel (Stili), Bolzen, Hacken u.ä. gefunden. Etwa 20 Prozent der Metallfunde sind aus Bronze, z.B. Fibeln, verschiedene Geräte. 

4. Fundbilder

obere Reihe: Schmuck-Arrangement aus Gold-Kette, Armband, Fibeln, Ring, Spiegel und Schmuckdöschen      

mittlere Reihe: norischer Topf, Rückseite eines Aureus, Öllämpchen,  Zimmerer-Nägel; 

untere Reihe:  viele Terra sigillata-Scherben und Tierpfotenabdrücke in frischen Ziegelstücken